Eine szenisch-musikalische Reise mit Musik von Darius Milhaud, Ludwig van Beethoven, Franz Schubert und Dmitri Schostakowitsch

Dauer: 70 Minuten

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Ein Mann auf dem Heimweg aus der Fremde. Er hat nichts begangen, dass er Menschen sollte scheuen. Daheim wartet seine Frau seit fünfzehn Jahren auf die Heimkehr ihres verschollen geglaubten Mannes. Der Vater mag den Mann an der Seite seiner Tochter nicht. Was nützt die Liebe, hat man nicht auch Gold beineben? Er sinnt auf den Tod des Schwiegersohns. Dass der Nachbar ebenfalls ein Auge auf die Tochter geworfen hat, kommt ihm sehr zupass. Wie durch ein Wunder steht der verschollen Geglaubte eines Tages vor der Tür. Der Frau, die ihn nicht erkennt, gibt er sich als ein Freund aus und erzählt, dass ihr Mann bald heimkommen werde. Dieser habe in der Fremde kein Glück gehabt, während er, der Freund, zu Reichtum gekommen sei. Sie gewährt dem Fremden Unterschlupf und schmiedet, vom Vater angestachelt, einen finsteren Plan…
Im Zentrum dieser szenisch-musikalischen Reise steht Darius Milhauds Kurzoper „Der arme Matrose“. Das Werk basiert auf einem Text des Schriftstellers, Regisseurs und Malers Jean Cocteau und erlebte seine Uraufführung 1927 in Paris. Cocteau war seit 1918 Wortführer der „Groupe des Six“, eines Zusammenschlusses von sechs französischen Komponisten, unter ihnen Milhaud. Ihr Ziel war die Überwindung der nach-wagnerischen Musikdramatik sowie des Impressionismus Debussys. Sie suchten die Nähe zur Gegenwart, zur Unterhaltungsmusik und zum Jazz.
Die meist bissigen und um einen knappen Plot kreisenden Werke der „Six“ entstanden stets im Zeichen des kollektiven Miteinanders und der Verbindung unterschiedlichster Disziplinen. Diesen Gedanken fortführend, verbindet sich der Abend „Der arme Matrose“ zu einer Collage aus Oper, Lied und Symphonie, zu einem Klagegesang über Liebe, Hoffnung und das Unausweichliche: „Der Tod ist groß. Wir sind die Seinen lachenden Munds.“ (Rainer Maria Rilke)